15.01.20 - Sonnenuntergang über dem Kaltluftsee

Am 15.01.2020 herrschten den ganzen Tag enorme Wetter- und Temperaturkontraste innerhalb Ostbayerns. Während entlang der Donau zwischen Regensburg-Straubing-Passau und in den Tälern des Vorderen Bayerwaldes den ganzen Tag über - bei häufigem Dauerfrost - Nebel und Hochnebel vorherrschte, gab es oberhalb des Nebels den ganzen Tag über in höheren Lagen des Bayerischen Waldes strahlenden Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen von teilweise über +10 °C.

In Eggerszell (490 m) war es tagsüber bei dichtem Nebel zeitweise zwischen 12 und 14 °C kälter als auf den Hochlagen der umliegenden Berge des Vorderen Bayerwaldes. Gegen Mittag lag die Temperatur in Eggerszell im Dauernebel bei -2,8 °C, dagegen zeigte das Thermometer am Hauptkamm des Vorderen Bayerischen Waldes zwischen Pröller-Hirschenstein-Einödriegel (1000-1100 m) auf 1021 m Höhe sagenhafte 11,2 °C an. Es war zu diesem Zeitpunkt in Eggerszell um sage und schreibe 14 °C kälter als in Oberbreitenau (1021 m), was absolut beeindruckend ist.
Die Wetterstation Eggerszell war dabei ab den Mittagsstunden bis in die Abendstunden hinein mit einer Temperatur um -3 °C für mehrere Stunden die kälteste Station in ganz Deutschland! Selbst auf der Zugspitze war es auf 2963 m Höhe mit +2 °C deutlich milder als in Eggerszell.

Auch in St. Englmar auf 900 m Höhe war es tagsüber zeitweise um bis zu 13 °C milder als in Eggerszell. Vorfrühlingshafte Werte und winterliche Temperaturen lagen rund um Eggerszell im Landkreis Straubing-Bogen sehr eng beieinander. Grund für die massiven Temperaturkontraste war die Inversionswetterlage, welche gegen Mitte Januar 2020 besonders stark ausgeprägt war. Aufgrund des Hochdruckeinflusses konnte sich im ostbayerischen Flachland entlang der Donau und im Umfeld davon ein großer Kaltluftsee (gefüllt mit Nebel) bilden. Da zu dieser Jahreszeit der Sonnenstand so niedrig ist, schafft es die Sonne nicht ansatzweise den Nebel und den Kaltluftsee auszuräumen. Deshalb blieb es im Dauernebel (im Kaltluftsee) wie in Eggerszell auf 490 m Höhe ganztags frostig-kalt mit maximal -0,9 °C. Abseits des Kaltluftsees und der Nebelsuppe war es hingegen in höheren Lagen sehr mild und sonnig, da dort die Höhenwärme wetterwirksam war. Es trafen somit zwei Extreme zusammen!

Nachfolgend einige Bilder vom Abend des 15.01.2020, welche den Sonnenuntergang über dem Kaltluftsee im Donautal und in den Tälern des Vorderen Bayerischen Waldes zeigen. Die Bilder wurden in der Nähe von St. Englmar und Elisabethszell (Kreis Straubing-Bogen) mit Blick auf das Nebelmeer in den Niederungen aufgenommen.

Blick von Maibrunn (870 m NN) nach Westen auf das Nebelmeer in den Tälern des Vorderen Bayerwaldes. Auch die Ortschaft Eggerszell steckte unter dem Nebel im Dauerfrost fest. Rechts im Bild ragt das Büscherl (740 m NN) aus dem Nebelmeer heraus:


Grandioser abendlicher Blick von Maibrunn (880 m NN) nach Süden/Südwesten auf das Nebelmeer im Donautal:


Eine Abendstimmung zum Träumen gab es am 15.01.2020 im Vorderen Bayerwald oberhalb des Nebels zu bestaunen! Diese Aufnahmen sind kurz vor Sonnenuntergang in Maibrunn im Kreis Straubing-Bogen entstanden:


Blick ins unendlich scheinende Meer aus Nebel:


Hier ist der Blick von Maibrunn bei St. Englmar (880 m NN) nach Südwesten zu sehen. Während es in Hochlagen oberhalb der Inversion strahlend-sonnig und recht mild war, lagen die Werte im Nebel den ganzen Tag hinweg bei deutlich unter dem Gefrierpunkt:



Kurzer Standortwechsel:
Bei Elisabethszell (Sommerberg) hatte man ebenfalls einen grandiosen Blick auf den nebelgefüllten Kaltluftsee in den Tallagen. Die folgenden Fotos sind bei Elisabethszell aus rund 700 m Höhe mit Blick direkt in Richtung Eggerszell entstanden.

Beeindruckende Nebelstimmungen und Farben konnten am Abend des 15.01.2020 im Vorderen Bayerwald beobachtet werden. Hier ist der Blick von Elisabethszell (etwas oberhalb der Nebelobergrenze) nach Westen zu sehen. Im Hintergrund spitzen nur die höheren Berge des Falkensteiner Vorwaldes/Wiesenfeldener Hochfläche aus dem Nebelmeer heraus:



Blick von Elisabethszell (ca. 700 m NN) nach Westen (auf die Gemeindegebiete von Ascha, Rattiszell, Haselbach, Haibach und Wiesenfelden) auf das Nebelmeer in den Tallagen des Vorderen Bayerwaldes. Der Nebel fungierte als stark ausgeprägter Kaltluftsee, welcher den ganzen Tag hinweg nicht durch die Sonne aufgelöst werden konnte:



Blick von Elisabethszell nach Westen auf den Gallnerberg, welcher gerade noch so aus dem Nebelmeer heraus ragte. Die nebligen Stimmungen waren einfach nur traumhaft. Während im Nebel hohe Luftfeuchtigkeit und frostige Temperaturen verzeichnet wurden, gab es oberhalb des Nebels in Hochlagen sehr trockene und milde Luft:


Diese herrliche Abendstimmung konnte am 15. Januar 2020 im nördlichen Kreis Straubing-Bogen im Vorderen Bayerwald zwischen Wiesenfelden und St. Englmar eingefangen werden. Es zeigt den Blick von Elisabethszell nach Westen in Richtung Rattiszell/Eggerszell/Wiesenfelden. Im Hintergrund spitzen Büscherl (740 m NN) und Gallnerberg (710 m NN) heraus. Während entlang der Täler (unterhalb ca. 650 m Höhe) dichter Nebel mit Dauerfrost herrschte, gab es weiter oben einen wunderbaren Sonnenuntergang zu genießen:


Blick zum Gallnerberg (710 m NN), wessen Gipfelbereiche wie Inseln aus dem Nebelmeer heraus spitzten:


Blick von Elisabethszell nach Westen/Südwesten auf das Nebelmeer in den Tälern. Im Hintergrund spitzen Kobelberg (703 m NN), Büscherl (740 m NN) und ein Teil von Kesselboden (bis 680 m NN) heraus. Ganz rechts im Bild im Nebel ist die Ortschaft Eggerszell im dichten Nebel versteckt:


Hier sieht man genau die Grenze zwischen Nebel und klarem Himmel, welche exakt durch die Ortschaft Elisabethszell verlief. Hier im Bild ist der Blick hinunter nach Elisabethszell zusehen, links ragt der 912 m hohe Pfarrerberg empor:


Blick auf die Nebelobergrenze, welche genau bei Elisabethszell (ca. 650 m NN) lag. Die Kirchturmspitze des Ortes ragte gerade noch so aus dem Nebelmeer heraus:



Scharfe Nebelgrenze, welche bei Elisabethszell schön zu sehen war. Es spitzte zeitweise nur noch die Kirchturmspitze aus dem Nebelmeer heraus:




Erneuter Standortwechsel:
Das grandiose Ende dieses Tages beobachtete ich schließlich von Maibrunn (870 m NN) aus. Von dort oben hatte man natürlich einen gigantischen Blick auf die untergehende Sonne über dem Nebelmeer.

Der Blick (wenige Augenblicke vor Sonnenuntergang) von Maibrunn (870 m NN) nach Westen:


Malerisch-schöner Sonnenuntergang über dem Nebelmeer im Vorderen Bayerischen Wald am 15.01.2020:


Dieser äußert spannende und beeindruckende Wettertag ging im Vorderen Bayerwald gebührend mit einem klasse Sonnenuntergang zu Ende:



Perfekter Tagesabschluss...


Blick von Maibrunn (850 m) im Vorderern Bayerwald nach Südwesten kurz bevor die Sonne am Horizont verschwand:



Diese Stimmungen waren zum Genießen da:



Perfekter könnte ein Tag kaum enden...





Die letzten zarten Sonnenstrahlen an diesem grandiosen Januartag: