05.06.19-Unwetterartige Wärmegewitter im Bayerwald
Am 05. Juni 2019 kam es erneut im Bayerischen Wald zu vielen Wärmegewittern. Dieses Mal spielte sich das Hauptgeschehen im Vorderen Bayerischen Wald zwischen Sankt Englmar und Grafling ab. Auch wenige Kilometer nördlich des Gallnerberges und im Bereich des Falkensteiner Vorwaldes bei Brennberg-Wiesenfelden gab es spätnachmittags Wärmegewitter.
Die stärksten Gewitterzellen mit heftigem Platzregen und Hagel bis 1,5 cm Durchmesser bildeten sich einmal ganz im nordöstlichsten Landkreis Straubing-Bogen zwischen Rattenberg und Sankt Englmar und des Weiteren gingen starke Gewitterzellen zwischen Viechtach und Deggendorf nieder. Die stärkste Gewitterzelle, welche größeren Hagel bis 2,5 cm Durchmesser brachte, konnte wenige Kilometer östlich von Sankt Englmar beobachtet werden. Auf der B11 zwischen Patersdorf und Grafling ging aufgrund heftigen Platzregens sogar eine Schlammlawine ab, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führte. Zahlreiche Blitze und Starkregen gab es zudem im Bereich Bernried und im Umkreis des 1095 m hohen Hirschenstein. Dieser Tag brachte bis dato die stärksten Gewitter des bisherigen Jahres 2019.
Die nachfolgenden Fotos wurden bei Straubing an der Donau mit Blickrichtung Norden/Nordosten in den Bayerischen Wald aufgenommen.
Blick von Straubing nach Nordosten auf entstehende Wärmegewitter im Bayerischen Wald. Die Berghänge, welche im Hintergrund zu sehen sind, stellten den Hauptkamm des Vorderen Bayerwaldes zwischen Käsplatte (978 m) und Hirschenstein (1095 m) dar:

Bald kristallisierte sich eine besonders starke Gewitterzelle mit Kern zwischen Rattenberg und Ellisabethszell ganz im nordöstlichen Landkreis Straubing-Bogen heraus, welche an der Landkreisgrenze zu Cham punktuell Hagel mit Korngrößen bis 2,5 cm und massiven Platzregen brachte. Es formierte sich rasch ein gut ausgeprägter, pilzförmiger Gewitterschirm:

Bilderbuchhaftes Wärmegewitter über dem Vorderen Bayerischen Wald zwischen Traitsching und Ellisabethszell mit wunderschön ausgeprägtem Amboss:

Orographisch ausgelöstes Wärmegewitter über dem Vorderen Bayerischen Wald am Nachmittag des 05.06.2019 mit mustergültigem Eisschirm:

Solche freistehenden Wärmegewitter sind im Sommer für den Bayerwald typisch:

Der Amboss des Einzelzellengewitters entwickelte sich prächtig und war mustergültig ausgeprägt:

Wie ein "Atompilz" sah die Gewitterzelle in der Ferne aus:


Wie ein Pilz formierte sich der Eisschirm der Gewitterzelle:


Bilderbuchhaftes Einzelzellengewitter im Bayerischen Wald am Nachmittag des 05.06.2019:

Eisschirm des Wärmegewitters im nordöstlichen Landkreis Straubing-Bogen im Vorderen Bayerwald:





Knapp 20 Kilometer südöstlicher bildete sich ebenfalls eine kräftige Hagelgewitterzelle im Bereich zwischen Hirschenstein und Einödriegel im Vorderen Bayerischen Wald:

Das Gewitter entwickelte sich rasch und regnete sich an Ort und Stelle ab. Im Kern des Gewitters kam es zu heftigem Platzregen und Hagel bis 2,5 cm Durchmesser:

Blick zum kräftigen Wärmegewitter nördlich von Deggendorf, welches sogar eine Schlammlawine bei Grafling auf der B11 durch den Platzregen auslöste:

Etwa in der unteren Bildmitte kann man sogar eine sogenannte Funnelcloud erkennen. Ein Funnel ist die Vorstufe zu einem Tornado. Ein Funnel ist eine trichterförmige rotierende Wolke, welche jedoch keinen Bodenkontakt hat:


Am frühen Abend lösten sich die Wärmegewitter rasch wieder auf. Der Himmel über dem Bayerwald blieb jedoch noch längere Zeit - durch die Eisschirmreste der abgestorbenen Gewitterzellen - bedeckt:
