Starke Schneefälle am 13. & 14.12.19 im Bayerwald
Zunächst kam es am Nachmittag des 13.12.2019 für etwa 3 Stunden in Eggerszell bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt zu kräftigen Schneefällen mit 7 cm Neuschnee. Im Bereich St. Englmar fielen auf 900 m Höhe 10 cm Neuschnee. Am darauffolgenden Tag schneite es vormittags erneut in starker Intensität. In 1,5 Stunden kam 3 cm nasser und kompakter Neuschnee in Eggerszell zusammen. In Hochlagen des Vorderen Bayerwaldes fielen an der Wetterstation St. Englmar-Hinterwies am 14.12.2019 insgesamt 22,6 mm Niederschlag in Form von Schnee, was 15 cm kompakten Nassschnee bedeuteten. Die maximale Schneehöhe wurde am Vormittag des 14.12.2019 mit 20 cm in St. Englmar-Hinterwies auf 918 m Höhe erreicht. Am Hauptkamm des Vorderen Bayerwaldes zwischen 1000 und 1100 m Höhe lagen im Mittel 22 cm Schnee.
Die Wetterstation Eggerszell auf 490 m Höhe vermeldete am 13.12.2019 eine maximale Schneehöhe von 7 cm. Über Nacht gab es anschließend Tauwetter und die Schneehöhe ging bis zu den Morgenstunden auf 4 cm zurück. Erneute Schneefälle am Vormittag des 14.12.2019 ließen die Schneedecke nochmals vorübergehend auf 7 cm anwachsen.
Da ab dem 15.12.2019 unter einer milden Südwestströmung mit Alpenföhn starkes Tauwetter einsetzte, schmolz der Schnee unterhalb 500 m rasch dahin. In der Woche vom 16.12. bis 22.12.2019 taute der Schnee bei sehr mildem Wetter Stück für Stück bis in die Hochlagen des Vorderen Bayerwaldes (900-1100 m) weitestgehend wieder ab und es blieben nur noch Schneereste und Schneeflächen an geschützten Stellen übrig.
Schneehöhen in cm an den Wetterstationen Eggerszell (490 m) und Hinterwies (918 m)
12.12.2019: Eggerszell: 1 cm // St. Englmar-Hinterwies: 1 cm
13.12.2019: Eggerszell: 7 cm / St. Englmar-Hinterwies: 11 cm
14.12.2019: Eggerszell: 7 cm / St. Englmar-Hinterwies: 19 cm
Die nachfolgenden Fotos wurden in Eggerszell (490 m) und im Bereich St. Englmar (900-1049 m) aufgenommen.
Starkschneefall in Eggerszell am Vormittag des 14.12.2019. Die Schneehöhe betrug zum Zeitpunkt der Aufnahme 7 cm:

Starker Schneefall am frühen Vormittag des 14.12.2019 in Eggerszell. Aufgrund des südlichen Windes konnte sich im Bereich des südöstlichen Falkensteiner Vorwaldes und in Teilen des Vorderen Bayerwaldes ein Kleinklima bilden, welches die Schneefallgrenze in diesem Bereich bis in die tiefsten Täler (340 m) drückte. Im Bereich außerhalb des Kleinklimas lag die Schneefallgrenze deutlich höher. Beispielsweise regnete es vormittags im Bereich Haibach auf 500 m Höhe. Selbst in Lohberg auf 700 m Höhe am Fuße des 1293 m hohen Osser regnete es, während es in Eggerszell starken Schneefall bei Temperaturen minimal unter 0 °C gab. In Lohberg machte sich leichter Föhn vom Arberkamm bemerkbar, dagegen lag Eggerszell voll im Luv (Anstau aus Süden). Die Wolken stauten sich entlang der Süd-/Südostseiten der Hügel und Berge des Falkensteiner Vorwaldes auf und senkten sich im Bereich Eggerszell auf bis zu rund 450 m ab:

Winterliches Wetter am 14.12.2019 im Vorderen Bayerischen Wald in Eggerszell:

Blick zur Wetterstation Eggerszell bei starkem Schneefall:

Dichter Flockenwirbel in Eggerszell am 14.12.2019:

Winterliches Eggerszell am 14.12.2019:

Starker dick-flockiger Schneefall in Eggerszell auf 490 m Höhe:

3 cm kompakter, nasser Neuschnee fiel am Vormittag des 14.12.2019 in Eggerszell. Die Gesamtschneehöhe betrug im Mittel 7 cm:

Am späten Vormittag ging der Schnee Stück für Stück in Regen über. Bis Mittag blieb es jedoch mit maximal 0 °C richtig kalt, da sich das Kleinklima weiterhin hartnäckig im Bereich des Falkensteiner Vorwaldes hielt. Hier im Bild ist der Blick von Eggerszell nach Süden zu sehen. Man sieht dabei schön das Kleinklima mit den aufstauenden, tiefhängenden Wolken. Weiter südlich im Donautal blinzelte dagegen teilweise bereits die Sonne heraus:

Tiefhängende Wolken und Wolkenuntergrenze bei ca. 520 m Höhe im Vorderen Bayerischen Wald. Blick von Eggerszell nach Nordwesten am späten Vormittag des 14.12.2019:

Danach machte ich mich auf den Weg zu den höheren Lagen des Vorderen Bayerwaldes im Bereich St. Englmars. Auf den Weg dorthin konnte ich sehr interessante Schneegrenzen beobachten, welche nicht unbedingt höhenlagenbedingt ausgeprägt waren. Während in Eggerszell 7 cm Schnee lagen und sogar in Rattiszell an der Kinsach ca. 3 cm Schnee gemessen wurden, war es im Bereich Haibach bis auf rund 550 m hinauf grün. Zurückzuführen ist dies auf das bereits vorhin erklärte Kleinklima auf der Südostseite des Falkensteiner Vorwaldes. Das Kleinklima wirkte sich nicht mehr bis Haibach aus, sodass es dort vormittags deutlich milder war als in Eggerszell und anstatt Schnee fiel dort Regen. Die nachfolgenden Fotos zeigen den Blick von Haibach (490 m) nach Westen in Richtung Falkensteiner Vorwald und Eggerszell. Während in Eggerszell 7 cm Schnee lagen, war es in Haibach auf exakt gleicher Höhenlage grün und komplett schneefrei. Die Fotos wurden somit in Richtung des Gebietes, wo das Kleinklima herrschte aufgenommen.
Blick von Haibach (490 m) nach Nordwesten. Während es in Haibach grün ist, liegt am westlichen Teil des Gallners bis ins Tal hinab (450 m NN) Schnee. Ein toller Kontrast war zu bestaunen:

Blick von Haibach (490 m) nach Westen auf den Falkensteiner Vorwald im Hintergrund. Dort wo weiter westlich der Schnee beginnt, war auch gleichzeitig die Grenze des Kleinklimas. Während es in Haibach bis auf mindestens 550 m hinauf so gut wie komplett schneefrei war, lag im deutlich tiefer gelegenen Rattiszell oder Irschenbach Schnee. Jeden Höhenmeter weiter oben lag im Falkensteiner Vorwald dann mehr Schnee. Während es in Eggerszell auf 500 m Höhe bereits 7 cm waren, konnten bei Wiesenfelden-Kesselboden auf 650 m Höhe 15 cm Schnee registriert werden. Ganz im Hintergrund sieht man das Büscherl und Kesselboden:

Das Kleinklima hat deutliche Spuren in Form einer dünnen Schneedecke hinterlassen. Eine "umgedrehte" Schneegrenze war dabei im Bereich Vorderer Bayerwald/Falkensteiner Vorwald zu bestaunen! Haarscharf verlief die Grenze zwischen grüner Landschaft und weiß-verschneiter Gegend. Die Grenze zwischen Schnee und nicht Schnee lag in etwa bei Irschenbach:

Blick von schneefreier, grüner Landschaft bei Haibach (490 m) nach Westen auf die winterlich-verschneite Landschaft im Falkensteiner Vorwald in den Gemeinden Rattiszell und Wiesenfelden. Rechts im Bild ist der Gallnerberg (710 m) in Wolken gehüllt zu sehen:

Weißer Hügel, grünes Tal... scharfe Schneegrenzen waren gegen Mittag des 14. Dezember 2019 im Vorderen Bayerwald zu beobachten:

Zoom von Haibach (490 m) nach Westen in die Gegend der Gemeinde Rattiszell und Wiesenfelden. Im Hintergrund sieht man die Gegend rund um Eggerszell und Pilgramsberg. Ganz im Hintergrund oben sieht man den Bereich bei Kesselboden, dort lagen 15 cm Schnee. Die scharfe Schneegrenze, welche sich bei Irschenbach befand war sehr beeindruckend, da es keine normale höhenbedingte Schneegrenze war, sondern diese Schneegrenze war dem Kleinklima verschuldet:

Blick bei Haibach nach Nordwesten auf den hintersten Bereich des Gallners dem Blumerberg:

Danach machte ich direkt im Anschluss noch einige Fotos in die gleiche Richtung, nur dieses mal aus 680 m Höhe bei Elisabethszell. Von Leithen bei Elisabethszell bietet sich ein herrlicher Blick nach Südwesten ins Kinsachtal und zum Falkensteiner Vorwald in den Gemeinden Falkenfels, Rattiszell und Wiesenfelden. Als höchste Erhebung ist im Hintergrund das 740 m hohe Büscherl zu sehen. Wenn man genau hinsieht und sucht, dann findet man auch die Ortschaften Eggerszell und Pilgramsberg. Die Gegend rund um den Falkensteiner Vorwald war schön winterlich:

Blick von Elisabethszell aus 680 m Höhe nach Südwesten auf den Vorderen Bayerischen Wald in die hügelige Gegend rund um Eggerszell:

Zoom von Elisabethszell (680 m) nach Südwesten auf die Orte Eggerszell, Pilgramsberg, Hirschberg und Kesselboden im Falkensteiner Vorwald. Rechts oben im Bild sieht man die Wallfahrtskirche St. Ursula am Pilgramsberg. Die höchste Erhebung in der Bildmitte ist das 740 m hohe Büscherl bei Wiesenfelden:

Blick auf das Kirchdorf Elisabethszell im Vorderen Bayerischen Wald. Währens sich im Bayerwald noch die Wolken entlang der Bergketten aufstauen mit tiefhängender Wolkendecke, kommt im Hintergrund im Donautal sogar die Sonne heraus:

Meine nächste Station war das Örtchen Hinterwies (925 m) in der Gemeinde Sankt Englmar. Dort herrschte bei 19 cm Schnee tiefster Winter. Links im Bild ist die Wetterstation Hinterwies zu sehen:

Winterliches Wetter an der Wetterstation Hinterwies (918 m) bei 19 cm Schneehöhe gegen Mittag des 14. Dezember 2019. Die Wetterstation Hinterwies verzeichnete am 14.12.2019 insgesamt 22,6 Millimeter Niederschlag in Form von Schnee:

Danach ging es zu Fuß von der Wetterstation Hinterwies entlang der Skipiste hinauf zum 1049 m hohen Pröller. Es herrschte gegen Mittag und am frühen Nachmittag des 14.12.2019 dort zunächst noch tolles Winterwetter mit schön verschneiter Landschaft und noch leichtem Schneefall:

Blick über die verschneite Skipiste am Pröller. Das Winterwetter präsentierte sich herrlich, allerdings frischte der Westwind immer stärker auf:

Die Wälder am Berghang des 1049 m hohen Pröller waren idyllisch verschneit. Schade, dass es nicht bei dem schönen Winterwetter blieb, denn bereits einen Tag später setzte selbst auf den Hochlagen des Vorderen Bayerwaldes starkes Tauwetter ein:

Zwischen 20 und 25 cm Schnee lag im Bereich des Pröllergipfels am 14.12.2019. Der Westwind wurde immer stärker desto näher man sich dem Gipfel näherte:

Blick hinunter über die Skiabfahrt nach Hinterwies:

Der stürmische Westwind riss phasenweise sogar winzige Lücken in die tiefhängende Wolkendecke. Hier ist der winterliche Blick in Richtung Pröllergipfel auf 1010-1030 m Höhe zu sehen:

Gut 20 cm Schnee lagen am Pröller am 14.12.2019, dazu wehte mir stürmischer Westwind um die Ohren:

An der Bergstation am Pröller angekommen, erwartete mich bei einer Temperatur von knapp unter dem Gefrierpunkt stürmisches und sehr düsteres Winterwetter. Die Wolken stauten sich entlang der Westseite des Berges auf, dadurch lagerte sich Raureif an den Bäumen ab:

Trübes Winterwetter am Pröller bei gefrierendem Nebel und gut 20 cm Schnee am 14.12.2019. Dazu wehte stürmischer Westwind mit starken Verwehungen:


Dichter Nebel durch aufstauende Wolken sorgte bei Temperaturen etwas unter 0 °C für schönen Raureif an den Bäumen. An der Bergstation am Pröller (1030 m) sorgte stürmischer Westwind für starke Schneeverwehungen:

Blick über die verschneite Bergstation am Pröller auf 1025-1030 m Höhe. Hier wehte durchwegs starker bis stürmischer Westwind, da nach Westen aufgrund der Skipiste alles komplett offen ist:

Die Bergstation am Pröller (1030 m) bei dichtem gefrierendem Nebel und ca. -0,5 °C. Die Schneehöhe betrug gut 20 cm:

Danach ging ich noch die letzten 100 Meter hoch zum Gipfel des 1049 m hohen Pröller. Irgendjemand hat Nähe des Gipfelkreuzes eine dort stehende kleine Fichte weihnachtlich geschmückt:

Blick über den Gipfelbereich des 1049 m hohen Pröller im Landkreis Straubing-Bogen im Vorderen Bayerwald. Normalerweise hat man von hier eine tolle Aussicht nach Osten auf den Hinteren Bayerischen Wald. Da der Berg jedoch in Wolken steckte, war außer einheitlichem Grau nichts zu sehen:

Als ich den Pröllergipfel am frühen Nachmittag des 14.12.2019 erreichte, lag die Temperatur noch knapp unter dem Gefrierpunkt und es gab gefrierenden Nebel bei einer Schneehöhe von rund 20 cm:

Der Pröller mit Gipfelkreuz bei trübem Winterwetter mit gut 20 cm Schnee und Raureif:

Blick über die Gesteinsbrocken am Pröller. Der Stein in der Bildmitte stellt den höchsten Punkt des Berges dar:

Die Fichten sind hier am Pröller noch deutlich vom Schneebruch aus vergangenem Januar gekennzeichnet:

Anschließend machte ich mich wieder auf den Rückweg nach Hinterwies. Es ging dabei durch einen schön verschneiten und verreiften Bergwald:


Beim Abstieg ging es nochmals an der Bergstation vorbei. Der dichte Nebel mit Raureif hielt weiterhin an:

Kurz bevor ich wieder in Hinterwies (925 m) ankam, wurde die Sicht in Richtung Norden in den Oberen Bayerischen Wald in den Landkreis Cham frei. Im Hintergrund sieht man den Bergkamm des Hohenbogen (976 – 1079 m). Der Bergkamm des Kaitersberg (bis 1132 m) rechts im Hintergrund war noch komplett in Wolken:

Und hier noch der abschließende Blick von Hinterwies über das Gelände der Wetterstation Hinterwies nach Osten. Die Täler unterhalb 600 m Höhe waren im Regental bei Viechtach und Prackenbach komplett schneefrei. An der Wetterstation Hinterwies setzte zum Zeitpunkt der Aufnahme bei rund +1 °C leichtes Tauwetter ein. Die Bergketten des Hinteren Bayerwaldes waren oberhalb etwa 1000 m Höhe noch komplett in Wolken gehüllt:
